Junger Freundeskreis fördert junge Foto-Kunst

Es ist eine Premiere in der fast 60-jährigen Vereinsgeschichte der Freunde des Kunstpalastes: Der Junge Freundeskreis ist so stark gewachsen, dass er aus eigenen Mitteln einen Kunstankauf realisieren kann und das Motiv I am the mother too (2019) der Fotografin Sumi Anjuman erwirbt. Ellen Haak, wissenschaftliche Volontärin der Sammlung Fotografie des Kunstpalastes, schaute sich im Auftrag des Jungen Freundeskreises auf der internationalen Messe Paris Photo um und schlug insgesamt sieben Motive der Fotografinnen Juno Calypso (*1989) und Sumi Anjuman (*1989) vor, über die die etwa 300 Mitglieder zwischen 18 und 30 Jahren digital abstimmen konnten. Die Entscheidung fiel knapp auf das Motiv von Sumi Anjuman, die derzeit in den Niederlanden lebt, wo sie an der Königlichen Akademie der Künste (KABK) in Den Haag ihren Master-Abschluss in "Fotografie und Gesellschaft" macht. Zuvor absolvierte sie ihren Abschluss in "Fotografie" am Pathshala South Asian Media Institute, Dhaka, Bangladesch.

Die Mitglieder des Jungen Freundeskreis kommen aus unterschiedlichen Berufen und Ausbildungsverhältnissen, aus Düsseldorf ebenso wie aus Krefeld und Duisburg, sie eint die Freude an Kunst, Fotografie, Design, Mode, digitaler Kultur und Musik. Die 18- bis 30-Jährigen treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Aktivitäten und Veranstaltungen, die von der studentischen Mitarbeiterin Marlene Liebermann organisiert werden. „Wir sehen uns als ein junges Netzwerk für alle Menschen in und um Düsseldorf, die Interesse an Kunst und Kultur haben, Leute treffen und gemeinsam Neues entdecken möchten“, sagt Hendrik Büsken, der den Jungen Freundeskreis im Vorstand des gemeinnützigen Vereins Freunde des Kunstpalastes vertritt. „Der Ankauf von Kunst zur Erweiterung der Sammlung des Kunstpalastes gehört zu den Hauptaufgaben des Fördervereins“, erklärt Büsken und freut sich, dass die Jahresbeiträge in Höhe von jeweils 25 Euro auch den Ankauf des Motivs von Sumi Anjuman ermöglicht haben und so die Gemeinnützigkeit des Jungen Freundeskreises bekräftigt wird.

Im Jahr 2021 erfand sich der Junge Freundeskreis völlig neu: Mit neuem Namen und neuem Logo ging die Aktion KUNST ㊉ DECKEL an den Start. Sechs junge Künstler*innen der Kunstakademie Düsseldorf entwarfen kleine Kunstwerke für Bierdeckel, die in ausgewählten Bars, Cafés und Restaurant in der ganzen Stadt zu finden waren. Das Programm der jungen Freunde reicht von Gallery-Walks und Atelier-Besuchen über Exkursionen zu internationalen Kunstmessen bis hin zu abendlichen Veranstaltungen im NRW-Forum. Besonders das im letzten Jahr neu etablierte Drink & Draw erfreute sich bereits nach kurzer Zeit größter Beliebtheit. Dieser abendliche Workshop findet meist in Begleitung einer Künstlerin im NRW-Forum statt, die die Anwesenden bei der Gestaltung ihrer Kunstwerke unterstützt. Hinzu kommt das ein oder andere Glas Wein, dass oftmals schon diverse künstlerische Talente der Mitglieder zu Tage kommen lassen hat. „Als ich dieses Veranstaltungsformat vor einigen Jahren in New York das erste Mal erlebt habe, dachte ich sofort an den Jungen Freundeskreis. Wir haben es dann schließlich auch schnell umgesetzt und sind seitdem immer ausgebucht“, berichtet Marlene Liebermann.

Ebenso wie alle Mitglieder der Freunde des Kunstpalastes hat auch der Junge Freundeskreis ganzjährig freien Eintritt in den Kunstpalast und das NRW-Forum und  ist zu allen Previews der Ausstellungen eingeladen.

I am the mother too (2019) der Fotografin Sumi Anjuman

Junger Freundeskreis (2022)